Das Konzept der Duftfamilien
Ohne die Kenntnis der Duftfamilien erweist sich oftmals als sehr schwierig, über den Duft von Parfums sprechen. Denn die Wahrnehmung von Düften ist subjektiver Natur. So kann es vorkommen, dass ein und derselbe Duft von verschiedenen Personen unterschiedlichen wahrgenommen wird. Oftmals behilft man sich mit Umschreibungen, wie „sportlich“, „frisch“ oder „verführerisch“. Doch auch dabei handelt es sich um subjektive Interpretationen.
Aber so unterschiedlich Parfums auch sein können, weisen Sie im Hinblick auf den Duft oftmals ähnliche Charakteristika auf. Sei es aufgrund verwandter Duftpyramiden, dominierender Duftnoten oder einer ähnlichen olfaktorischen Zusammensetzung. Damit Fachleute, wie auch Parfum-Begeisterte und Laien sich besser über Düfte verständigen können, existieren sogenannte Duftfamilien. Das Konzept der Duftfamilien fasst Düfte nach Ihrer olfaktorischen Wahrnehmung in Gruppen zusammen, die als Duftfamilien oder auch Duftrichtungen bezeichnet werden.
Vielzahl von Ansätzen zur Definition von Duftfamilien
Aufgrund der Masse an unterschiedlichen Herstellern, Parfums und Duftnoten, sowie der subjektiven Wahrnehmung von Düften gibt es jedoch keinen einheitlichen Standard für die Systematisierung von Duftfamilien bzw. Duftrichtungen. Daher existiert mittlerweile eine Vielzahl von Ansätzen, die eine Einordnung von Parfums vornehmen. Diese sind meistens für den eignen Zweck vorgesehen, wie z.B. Entwicklung oder Produktion von Riechstoffen.
Eins dieser Konzepte sind die Duftfamilien nach dem Deutschen Verband der Riechstoff-Hersteller e.V. (DVRH). Dabei handelt es sich um einen Verein, der bereits 1954 gegründet wurde und Unternehmen der Duftstoff-Branche vertritt. Dazu zählen deutsche und internationale Unternehmen, die Duftstoffe entwickeln, herstellen und vertreiben.
Duftfamilien nach dem DVRH
Blumig
In diese Kategorie fallen Düfte mit dominierenden floralen Noten, die meist aus Blütenessenzen entstehen. Typische Duftnoten bei blumigen Düften sind z.B. Jasmin, Veilchen und Rose. Werden obige mit frisch-herben Noten aus Gräsern kombiniert, handelt es sich um einen blumig-grünen Duft. Für blumig-frischen Duft werden solche oftmals auch mit Zitrusnoten versetzt.
Orientalisch
Inspiriert von der arabischen Kultur, sind orientalische Parfumkreationen an die dortigen Sinneseindrücke angelehnt. Sinnliche Duftnoten, wie zum Beispiel Weihrauch, Tabak und Muskat finden sich genauso unter den Komponenten orientalischer Düfte, wie süße Aromen, exotische Gewürze und edle Hölzer. Daher sind orientalische Düfte zumeist intensiver und schwerer.
Floriental
Die Bezeichnung „Floriental“ setzt sich aus den Begriffen „floral“ und „oriental“ zusammen. Wie der Name bereits vermuten lässt, kombiniert diese Duftfamilie blumige mit orientalischen Duftnoten. So werden beispielsweise Akkorde der Rose mit Sandelholz oder Amber kombiniert. In der jüngsten Vergangenheit hat die Duftfamilie „Floriental“ besonders an Popularität gewonnen.
Fruchtig
Fruchtige Parfums sind zumeist süß. Duftnoten, wie z.B. Apfel, Birne oder Beeren verleihen diesen Düften ihr fruchtiges Aroma. Durch Früchte, wie Ananas und Litschi bekommt das Parfum einen besonderen, exotischen Touch. In Kombination mit Blütennoten wirkt der Duft besonders leicht und bietet sich besonders für warme Tage im Frühling und Sommer.
Zitrus
Zitrische Parfums sind erfrischend und spritzig. Sie besitzen Duftnoten aus Zitrusfrüchten, wie z.B. Bergamotte, Grapefruit oder Zitrone. Häufig werden Zitrusnoten mit schwereren Duftnoten kombiniert, wodurch der Duft eine frische Seite bekommt. Besonders bei Herrenparfums sind frische Düfte beliebt, weswegen Zitrusnoten bei maskulinen Düften sehr oft zur Anwendung kommen.
Chypre
Der Bezeichnung „Chypre“ geht auf eine Parfumkreation von François Coty aus dem Jahre 1917 zurück. Diese bestand vorwiegend aus Pflanzen des mediterranen Raums. Heute dient sie als Sammelbegriff für Parfums, die über eine zitrische Kopfnote besitzen und meist mit Akkorden aus Patchouli und Labdanum versetzt sind.
Fougère
Auch die Bezeichnung „Fougère“ ist von einem Parfum aus dem Jahre 1882 abgeleitet. Das Parfum mit dem Namen „Fougère Royale“ besitzt Eigenmoos, Lavendel und Cumarin als dominante Hauptnoten. Heute sind Düfte der Richtung „Fougère“ besonders bei den Herrendüften zu finden. Charakterisiert werden diese Düfte durch eine Kopfnote aus Lavendel und Eichenmoos im Fond.
Holzig
Holzige Parfums bestehen zumeist aus holzigen Duftnoten, wie z.B. Sandelholz, Zedernholz oder auch Patchouli. Hölzer besitzen einen wärmenden Charakter und sind zugleich elegant. Besonders bei den Herrendüften sind holzige Parfums sehr beliebt, da sie oft einen reifen, maskulinen Charakter haben. Versetzt werden holzige Düfte oft mit einer frischen Zitrusnote.
Aromatisch
Aromatische Düfte besitzen würzige, wärmende Duftnoten. Zu diesen zählen z.B. Salbei, Rosmarin oder Kreuzkümmel. Aber auch aromatisch-süße Duftnoten, wie Vanille und Tonkabohne gehören zu den typischen Komponenten aromatischer Parfums. Aber auch Duftnoten, die nach Gräsern duften gehören zu der Duftfamile „Aromatisch“. Beispielhaft ist hier Lavendel zu nennen.
Welche Vorteile bietet Parfum-Test.de beim Thema Duftfamilien?
Wie beschrieben spielt die Duftfamilie eine wesentliche Rolle bei der Klassifizierung von Düften. Durch die Angabe der Duftfamilie können Sie sehr leicht unterscheiden, ob ein Parfum Ihren Vorstellungen entspricht und in Ihre engere Auswahl kommt. Daher haben wir in jedem unserer Parfum-Profile die Duftfamilie und weitere relevante Angaben im Kurzportrait übersichtlich dargestellt. Über einen Klick auf “zum Parfum-Test” im folgenden Abschnitt können Sie beispielhaft den Aufbau der Parfum-Profile einsehen. Weitere Infos zum Thema Duftfamilien finden Sie beim Deutschen Verband der Riechstoff-Hersteller e.V..
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